Klassik

Die ersten Ökonomen dahen sich vor das theoretische Problem gestellt, dass in einer Marktwirtschaft die Wirtschaftssubjekte relativ unabhängig voneinander planen und trotzdem ihre Pläne erfüllen können. Wer koordiniert hier die Pläne? Für Adam Smith war es die "unsichtbare Hand", der Preismechanismus, der die unterschiedlichen Pläne zum Ausgleich brachte. Durch diese 'unsichtbare Hand' passt sich die Produktionsstruktur tendenziell der Nachfrage an. Besteht auf einem Markt ein Nachfrageüberschuss, so werden sich die Nachfrager gegenseitig überbieten und auch die Anbieter können höhere Preise fordern. Mittelfristig wird die Produktion des betreffenden Gutes lukrativer, was einige Anbieter dazu veranlaßt, mehr davon herzustellen. Zur gleichen Zeit werden durch die Preiserhöhungen einige Nachfrager verdrängt und kaufen lieber andere Güter. Der Preismechanismus hat hier zu einem Ausgleich von Angebot und Nachfrage geführt. Kurzfristig kann es auch hier natürlich Läger, Warteschlangen geben. Langfristig strebt jedoch eine Marktwirtschaft immer zu einem Gleichgewicht. Dieses Gleichgewicht sahen die Klassiker und Neoklassiker als einen gesellschaftlich optimalen Zustand an, der auch ihrem Menschenbild entsprach. Was kann erstrebenswerter sein, als das alle Menschen frei und unabhängig voneinander planen und ihre Pläne tatsächlich auch realisieren können. Damit empfahlen Klassiker und Neoklassiker ein Wirtschaftssystem, das dem einzelnen Wirtschaftssubjekt wirtschaftliche Freiheit garantiert bei gleichzeitiger automatischer Koordination der Pläne. Die unsichtbare Hand, der Preismechanismus führt auch bei unterstelltem eigennützigen und individualistischen Verhalten der einzelnen zu einem maximalen gesellschaftlichem Wohlstand. Autor: Annette Orth