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In seiner Theorie beschreibt Keynes, dass die Marktwirtschaft sich nicht selbst im Gleichgewicht halten kann, wie es schon einer der wichtigsten Nationalökonomen Adam Smith in seinem Buch „Wohlstand der Nationen“ erklärte. Also das sich Angebot und Nachfrage selbst regulieren. Nach Aussage von Keynes, bestimmt die Nachfrage das Angebot in einer Marktwirtschaft. Somit müsste ein Staat, dann in die Wirtschaft eingreifen, wenn die Nachfrage zu stark sinkt. Denn nach Keynes kann sich die Wirtschaft nicht selbst aus dieser Krise befördern.

 

Noch bis zur Weltwirtschaftskrise ging man davon aus, dass Lohnsenkungen die Arbeitslosigkeit bekämpfen würden. Aber während der Weltwirtschaftskrise blieb die Arbeitslosenquote, trotz Lohnsenkungen, konstant hoch. Denn nach Keynes Theorie schaden diese Lohnsenkungen der Wirtschaft nur, da sie die Nachfrage senken. Die niedrigeren Löhne würden auch den Staat Steuereinbußen bescheren und die Konjunktur schwächen da die  Menschen weniger verdienen. Eine schwache Konjunktur entsteht nur wenn es eine schwache Nachfrage gibt.

 

Konzept des Fiskalismus 

 

Definition: „Fiskalpolitik ist der Einsatz der Staatseinnahmen und Staatsausgaben zur Abmilderung oder Beseitigung von Konjunkturschwankungen.“ 1

 

Das Konzept der Fiskalpolitik basiert auf der keynesianischen Theorie. In dieser werden staatliche Ausgaben zur Nachfragebeeinflussung eingesetzt.

 

Keynes nannte die Instabilitätshypothese, welche behauptet, dass der Preis-, Zins- und Lohnmechanismus bei Marktunvollkommenheit nicht reibungslos funktionieren kann.

 

Ein Marktgleichgewicht herrscht, wenn der Punkt erreicht ist, an dem der Güter- und der Geldmarkt gleichgestellt ist.

 

Im Gegensatz zur klassischen Lehre vertritt Keynes die Meinung, dass am Arbeitsmarkt kein Gleichgewicht durch sinkende Löhne entstehen kann. Die Löhne sind durch die Gewerkschaften nach unten hin viel zu unflexibel.

 

Außerdem hängen Investitionen und das Sparen, wie zuvor angenommen, nicht vom Zinssatz ab. Die Ersparnisse wachsen mit dem Einkommen des Arbeitsnehmers. Investitionen hingegen sind abhängig von den Gewinnerwartungen der Unternehmen, welche wiederum schlecht sind, wenn der Arbeitnehmer aus Angst vor der Zukunft spart. Dadurch werden Produktionskapazitäten und Investitionen eingeschränkt. Des Weiteren können gesamtwirtschaftliche Nachfrageausfälle entstehen, wenn die Staatsausgaben verkürzt werden oder die Exportgüternachfrage zurückgeht.

 

 

 

Gesamtwirtschaftliche Nachfrage < Produktionspotenzial = Nachfragelücke

 

 

Um diese Nachfragelücke zu schließen, muss die Produktion eingeschränkt werden, damit ein neues Gütergleichgewicht entsteht. Dieses neue Gütergleichgewicht wird auch Gleichgewicht bei Unterbeschäftigung genannt.

 

Aus dieser Situation kann sich der Markt nicht alleine befreien. Nach Keynes ist jetzt der Staat gefragt. Dieser soll die Nachfrage ankurbeln, damit Unternehmen ihre Produktion wieder ausdehnen können und damit wieder eine Vollbeschäftigung erreicht werden kann. Vor allem in Zeiten von Rezession soll mit Einnahmen- und Ausgabenpolitik Maßnahmen zur Konjunkturbelebung eingeleitet werden.

 

à  gesamtwirtschaftliche Nachfrage bestimmt das gesamtwirtschaftliche Angebot

4. Antizyklische Fiskalpolitik 1

 

Anfangs galt größtenteils eine Parallelpoltik. In dieser gab es ein prozyklisches Politikverhalten. In Zeiten einer Rezession sanken auch die Steuereinnahmen. Die Politik reagierte daraufhin auch mit sinkenden Staatsausgaben. In Hochkonjunkturjahren wurden die vermehrten Steuereinnahmen auch wieder ausgegeben.

 

Im Beispiel vom deutschen Reichskanzler Brüning ab 1930 zeigt sich, dass dadurch aber auch die Nachfrage weiter sank und sich die Wirtschaftskrise weiter zuspitzte.

 

Laut Keynes seiner Theorie ist das Abweichen der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage vom Produktionspotenzial die Ursache für Konjunkturschwankungen.

 

Durch antizyklisches Gegensteuern sollen diese Abweichungen im Konjunkturverlauf korrigiert werden.

 

In der Hochkonjunktur ist die gesamtwirtschaftliche Nachfrage hinsichtlich des Produktionsniveaus zu hoch. Der Staat soll diese Nachfrage nun drosseln, indem er seine Ausgaben verringert und seine Einnahmen erhöht (z.B.: Steuererhöhung). Die daraus resultierenden Überschüsse sollen vorübergehend stillgelegt werden oder zu Schuldentilgungszwecken verwendet werden.

 

In der Rezession ist die gesamtwirtschaftliche Nachfrage hinsichtlich des Produktionsniveaus zu gering. Der Staat soll mit Hilfe von erhöhten Staatsausgaben (erhöhte Staatsnachfrage) und verringerten Einnahmen (z.B. Steuersenkung) zu einer gesamtwirtschaftlichen Nachfrageerhöhung beisteuern. Die dadurch entstehenden Haushaltsdefizite werden durch Konjunkturausgleichsrücklagen oder durch Kreditaufnahme (Deficit-spending) kompensiert werden.

 

Die Konsumfunktion von Keynes
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